3. Fuldaer Innovationsabend ein voller Erfolg

Kanzlerin Angela Merkel will künftig junge und innovative Unternehmen stärker fördern. Dazu sollen die steuerlichen Rahmenbedingungen bei der Anfangsfinanzierung verbessert werden. Darüber hinaus will sie den Gründern auch Mut machen, ein Scheitern zu riskieren. Das sei kein Weltuntergang, und ähnlich wie in die USA müsste eine zweite oder dritte Chance für Gründer eine Selbstverständlichkeit sein. Ein ebensolches von Angela Merkel gefordertes gründer- und innovationsfreundliches Klima war das Ziel des Fuldaer Innovationsabends, zu dem auf Einladung des Regionalen Standortmarketings mehr als 50 Teilnehmer in die Konferenzräume des ITZ-Fulda kamen.

 

Anfänge aus Bomben und Stahlhelmen

IHK-Vizepräsidentin Monika Hauß-Schmid, geschäftsführende Gesellschafterin der Fuldaer Werner Schmid GmbH schilderte gemeinsam mit ihrem Sohn Joachim, ebenfalls Gesellschafter und Mitglied der Geschäftsleitung, eindrucksvoll die Entwicklung ihres Unternehmens über drei Generationen hinweg. Werner Schmid stellte 1946 in Fulda aus Bomben und Stahlhelmen zunächst Kochtöpfe her. Den Wunsch seiner Tochter Monika, Maschinenbau zu studieren, fand er im Jahr 1967 zu gewagt. „Es ist besser, wenn du die Finger auf dem Geld hast", empfahl er der heutigen Seniorchefin einen kaufmännischen Beruf. Schließlich studierte sie technische Betriebswirtschaft an der TU in Karlsruhe und trat in das elterliche Unternehmen ein. Eine Marienschülerin an der TU, damals die absolute Ausnahme. Mittlerweile beschäftigt die Werner Schmid GmbH 300 Mitarbeiter und ist sowohl für die Lüftungsindustrie, die Automobilindustrie und die Mess- und Regeltechnik tätig. Joachim Hauß stellte die Präzisionsfertigung als außerordentliche Stärke des Unternehmens dar. So kommen die Armaturenbretter des Audi R 8, des Audi Q7 oder auch des 5er BMWs allesamt aus Fulda.

 

Elf Unternehmen stellen sich vor

Im Rahmen von fünfminütigen Kurzvorträgen (sog. Elevatorpitches) stellten sich insgesamt elf junge Unternehmen mit ihren Ideen und Wünschen vor. Diese Form der Präsentation hat insbesondere im anglo-amerikanischen Raum Tradition. Die fünf Minuten sollen den Zeitraum symbolisieren, den ein Gründer hat, um seinem Chef oder einem potenziellen Investor, den er zufällig im Aufzug (Elevator) trifft, seine Geschäftsidee vorzustellen, also die Zeit vom Erdgeschoss bis zur Chefetage. Die Vortragenden müssen dabei schnell auf den Punkt kommen und nicht nur ihre Idee, sondern auch ihre Wünsche formulieren. Die Bandbreite der Unternehmen reichte vom 20jährigen Abiturienten Maximilian Hofmann au Wartenberg, der in Fulda Partner und ein Grundstück für eine Paintballspielzone sucht, über die Trainerin Ilona Vogel, die unter anderem Unterstützung bei der Trauerbewältigung anbietet, bis hin zum Unternehmen Olbrich und Partner mit seiner Logistiklösung an der Schnittstelle von Schiene und Straße. Frank Jäschke und Rudolf Scheuermann stellten ihr Angebot für gewaltfreie Kommunikation vor, Andrea Seifert ihr Spracherlebniscamp auf der Wasserkuppe und Franz Veitl die neue Fuldaer Akademie für Wirtschaft und Logistik. Das weltweit einzige privatwirtschaftlich betriebene Umweltmobil zeigte Michael Kirse, Versicherungsberater Rainer Schäfer seine Lösung für Nettoprodukte und Harald Herrlich seine Privat-Cloud-Anwendungen. Durchstarten möchte Christian Morgenweck mit seiner Akademie für nonverbale Kommunikation ebenso wie Claudia König mit ihren Königkursen für Schulen, Menschen und Unternehmen.

 

Kontaktplattform für innovative Unternehmer

„Wir bieten jungen und innovativen Unternehmen eine Plattform zum Erfahrungsaustausch und zum Kennenlernen von potenziellen Investoren, Beratern und Partnern," sagt Regionalmanager Christoph Burkard. Seit zehn Jahren bringt das Standortmarketing mit Gründerfrühstücken und Gründerabenden regelmäßig junge innovative Unternehmer und erfahrene Unternehmer, aber auch Banker und Berater zusammen. Auf diese Weise, so Burkard weiter, ist ein Gründernetzwerk mit enger Anbindung an die Industrie- und Handelskammer Fulda entstanden mit mehr als 300 Teilnehmern. „Nachdem wir zunächst mit Existenzgründermessen den Beratern die Möglichkeit gegeben haben, sich vor den Gründern zu präsentieren, haben wir seit dem vergangenen September des Spieß umgedreht", sagt Burkard. „Jetzt bieten wir im Rahmen der Innovationsabende zweimal jährlich den Gründern die Möglichkeit sich vorzustellen. Der 3. Fuldaer Innovationsabend klang aus mit einem organisierten Speeddating, bei dem Gründer und Investoren sich in jeweils zehnminütigen Gesprächen näher kennenlernen konnten.

 

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